Das vietnamesische Architekturbüro VTN Architects (Vo Trong Nghia Architects) hat ein fünfeckiges Betonhaus in Ha Long, Vietnam gebaut. Das Haus hat großen Öffnungen, aus denen Bäume heraus wachsen. Die 1.190 Quadratmeter große Villa mit dem Namen Ha Long Villa wurde als einer der Prototypen für “House for Trees” entwickelt; eine Reihe von Wohnprojekten.
“Vietnam hat eine Fülle von Natur- und Stadtlandschaften, die zum Weltkulturerbe gehören. Das Wirtschaftswachstum aufgrund des zunehmenden Tourismus hat den Lebensstandard erhöht, aber auch einer rücksichtslosen Entwicklung Platz gemacht, die große Teile der Natur zerstört hat”, sagte VTN Architects.
“Um dieser Situation zu begegnen, wollen wir ein Haus schaffen, das Mensch und Natur verbindet. Ha Long, Heimat der Ha Long Villa, ist eine wunderschöne Küstenstadt im Norden Vietnams, 160 km nordöstlich von Hanoi.”
“Die Ha Long Bay gehört zum UNESCO-Weltkulturerbes. In der Stadt sind viele lokale Industrien – wie Fischerei oder Kohlebergbau – angesiedelt, auch hier wächst die Region vor allem wegen des boomenden Tourismus.“
Das Projektgelände befindet sich in Küstennähe und überblickt die Bucht von Ha Long mit einer Landschaft aus Tausenden großen und kleinen Felsen. In einer so einzigartigen Umgebung haben die Architekten ein nachhaltiges Haus entworfen, das im Einklang mit der Umgebung steht und versucht, Teil seiner Landschaft zu sein.
Laut den Architekten besteht das Hauptkonzept des Hauses darin, „einen Raum zu schaffen, in dem Menschen das Gefühl haben in einem Wald zu leben…“
Um einen das Haus umkreisenden Wald zu schaffen, besteht das Haus aus einem Fünfeck innerhalb eines Fünfecks. Dies schafft ein Zusammenspiel von Innen- und Außenräumen, die mit viel Grün gefüllt sind. Wie die Architekten hervorheben, erzeugt diese Komposition tiefe Schatten als Teil der doppelwandigen grünen Fassade um gegen das heiße tropische Klima zu Schützen.
Durch die Schaffung von Pufferräumen zwischen Innen- und Außenraum wird das Haus von heißem Klima und Lärm abgeschirmt. Jeder dieser Räume ist durch die Hauptwendeltreppe verbunden. Die Architekten schufen eine räumliche Abfolge von außen nach innen, vom Boden bis zum Dach, mit großen Fenstern und viel Grün, um die reiche Naturlandschaft und den Blick auf die Stadt aus verschiedenen Blickwinkeln zu erleben.
“Der Pufferraum verbindet den Innenraum und den Terrassenteil des Gartens und ist ein Ort, der vielfältige und idividuelle Nutzungsmöglochkeiten erfahren kann. Es handelt sich um einen Mehrzweckraum “, fügten die Architekten hinzu.
“Es ist ein Ort zum Gärtnern, Sightseeing, Sitzen, Gehen und ist mit dem Wohnraum verbunden. Dies bietet den Bewohnern verschiedene Optionen ihr täglichen Leben zu gestalten, z. B. ob sie an einem bestimmten Tag drinnen oder draußen essen möchten”
VTN Architects entwarfen Außenwände aus rauem Sichtbeton, die den Eindruck von den Felsen erwecken, die in der Bucht von Ha Long zu finden sin. Das Grün welches durch die Öffnungen zum Vorschein kommt, wirft Schatten auf die Fassade und sorgt im Laufe der Zeit für ein sich ständig änderndes Erscheinungsbild.
Das Projekt bietet einen scharfen Kontrast zwischen rauem Beton und zärtlichen Pflanzen, der nach außen einen einzigartigen Eindruck vermittelt. Zusätzlich bepflanzten die Architekten das Dach und schufen so eine Fläche, die um ein Vielfaches größer war als die ursprüngliche Grünfläche.
Die Einfachheit des Konzepts provoziert die Idee, das „House for Trees” in vielen tropischen Klimaregionen prototypisch anzuwenden. Die Ha Long Villa soll ein Ort, ein Rau sein, an dem die Menschen inmitten der Natur leben können.
Bilder: Hiroyuki Oki
Herausgeber: Dipl.-Ing. Architekt BDA Andreas Thiele